Ich rettete den Fisch

Im Kaiserin Elisabeth Spital gewesen, Schilddrüsenuntersuchung, 3 Stunden, volles Haus. Meine coolste Mitstreiterin war dann wohl die Frau Diplom-Ingenieur von oben bis unten in Leinen gehüllt mit blondierter Wildfrisur, die auf ihrer Lesebrille noch das Dioptrie-Pickerl kleben hatte und sich mit der Cremeschnitte, die sie sich zwischen Ultraschall und Blutabnahme besorgt hat, vollbröselte.
Dann zum Lutz bei der Stadthalle schauen wegen einem neuen Spiegelkastl fürs Bad (Tür ist rausgebrochen). Schauderlich. Nichts zu finden dort, alles hässlich und teuer. Nur hässlich oder nur teuer wär ja oke, aber beides.
Weiter die Stadthalle entlang Richtung nach Hause mit der Mutter am Handy telephonierend liegt mir auf einmal der Fisch zu Füssen. Zirka 10 Zentimeter lang, grauer Körper, orange Flossen, sehr schön und halbtot. Trübe Augen und langsames Kiemenaufundab.
Hab ich ihn in die Jacke gewickelt (hab ich natürlich nicht, klingt aber gut, hab ihn in die Jacke gelegt, klingt auch gut) und bin nach Hause gegangen / schnell gegangen / langsam gerannt, zu Hause nur 5 Minuten vom Fundort entfernt.
Zuhause Fisch in die Salatschüssel mit Zuschauen, wie er langsam von der Seite sich richtig hindreht (also nicht mit Bauch nach oben, sondern umgekehrt).
Mit der Salatschüssel samt Fisch Richtung Gürtel zur Tierhandlung am Eck. Der Mann der Tierhandlung meinte, ein Fransenlipper. Hab ich ihn dortgelassen in der Hoffnung, dass ihn der Mann der Tierhandlung nicht ans Klo übergibt, vielleicht geh ich ihn nächste Woche besuchen.

Dieser Beitrag wurde unter notizen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort